Optimierungspotentiale (Ergebnisse eines Projekts der Uni Jena)

[ITUC der Uni Jena] [Projekt Poster] [Artikel in JOT]

CKW- und NHKW-Anlagen

Aufgrund des relativ hohen Energiebedarfs sollte bei Lösemittelanlagen die Destillationsleistung zur internen Aufbereitung des Lösemittels auf die eingetragene Schmutzmenge und die geforderte Reinigungsqualität optimiert werden. Ändern sich diese Parameter, so sollte die Destillationsleistung entsprechend nachgeregelt werden. Um Kosten, Ressourcen und Emissionen bei der Herstellung des Reinigungsmittels sowie bei Transporten zu minimieren, sollte der Destillationsrückstand, der zur Entsorgung gegeben wird, möglichst wenig wiederverwendbares Reinigungsmittel enthalten. Bei den untersuchten CKW-Anlagen, die Filter zur Reinigung der Umluft einsetzten, ergab sich für eine Anlage, die Aktivkohlefasermatten nutzte, eine deutlich geringere Menge Sonderabfall. Die VOC-Emissionen und damit das POCP (Potential zur Bildung von Sommersmog) der NHKW-Anlagen können durch eine optimierte Tiefkühlkondensation und durch Einsatz eines Aktivkohlefilters zur Reinigung der Abluft aus den Vakuumpumpen wesentlich verringert werden. Eine ungenügende Tiefkühlkondensation kann zudem, insbesondere beim Einsatz einer Warmlufttrocknung, ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Wässrige Anlagen

Bei Reihenanlagen mit großer offener Badoberfläche, wie sie beispielsweise durch eine aufgrund hoher Reinheitsanforderungen notwendigen großen Anzahl an Bädern erreicht wird, treten hohe Wärmeverluste mit der feuchten Abluft auf. Für eine effiziente Betriebsweise sollten solche Anlagen daher für einen möglichst hohen Chargendurchsatz konzipiert werden, das heißt, dass möglichst viele Chargen parallel in den einzelnen Bädern behandelt werden können. Neben der Abstimmung des Reinigungsprogramms kann dies möglicherweise durch den Einsatz eines zweiten Fahrwagens und entsprechender Steuerungstechnik erreicht werden; eventuell ist auch die Trocknung speziell anzupassen. Bei Anlagen mit hohen Abluftströmen kann eine Nutzung der Abwärme sinnvoll sein. So könnte beispielsweise bei einer Ablufttemperatur von 40° C die Abwärme durch den Einsatz statischer Wärmetauscher in der kalten Jahreszeit zur Erwärmung der Hallenluft genutzt werden. Wie ein untersuchtes Anlagenbeispiel zeigt, treten bei Einkammer-Flutanlagen ohne offene Bäder deutlich geringere Wärmeverluste auf. Da somit der Energieverbrauch geringer ist, sollte jeweils geprüft werden, ob der Einsatz dieser Anlagenart möglich ist. Der erreichbare Durchsatz an diesen Anlagen wird die Umsetzung dieses Vorschlages möglicherweise limitieren.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass alle Maßnahmen, die zur Einsparung elektrischer Energie führen, sich deutlich positiv auf die Reduzierung der Umweltlasten auswirken. Bei steigenden Energiepreisen führt dies zunehmend auch zu Kosteneinsparungen.

Der Optimierungszustand der Anlage und der Betriebsführung haben einen starken Einfluss auf die ökologische Effizienz. Bei Investitionsentscheidungen ist zu empfehlen, die Anlage optimal auf das konkrete Reinigungsproblem abzustimmen. Dabei sollte neben der erforderlichen Reinigungsleistung vor allem die Anlagendimensionierung berücksichtigt werden. Das Vorhalten eines großen Kapazitätspuffers kann zu einer ökologisch und ökonomisch ineffizienten Betriebsweise führen. Leerlaufzeiten sollten in jedem Fall vermieden werden.

Spezifischer Strombedarf einer Reinigungsanlage in Abhängigkeit von der Anlagen-Auslastung.

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